Lang Lang zu erleben ist wie eine Heilkur. Nicht wegen des jugendlichen Flairs, das er mit jeder Pore versprüht. Sondern weil er angstfrei ist. Er fürchtet sich vor Beethoven-Sonaten ebenso wenig wie vor chinesischer Folklore und spielt Disney-Songs genauso glitzernd wie Tschaikowskys erstes Klavierkonzert. Das er übrigens deshalb in Blitzgeschwindigkeit beherrscht, weil er als Kind den Video-Mitschnitt von Klavierlegende Vladimir Horowitz imitierte. Diesem Klavierkonzert verdankt Lang Lang auch seinen eigenen Legendenstatus: Als 17-Jähriger sprang er bei der “Gala of the Century” als Solist ein und löste damit nicht nur als erster chinesischer Pianist Einladungen der weltbesten Orchester aus, sondern auch einen Klavierspielboom in seinem Heimatland. Mit Anfang 40 ist Lang Lang nun einer der bekanntesten Pianisten der Gegenwart, ein Botschafter der Musik weit über die Klassikszene hinaus. Im Deutschlandfunk sagte er: „Egal ob Klassik oder Pop, Musik ist die stärkste Kunstform, um alle miteinander zu verbinden.“